Domantialschulen

In §14 der Ausführungsbestimmungen zum Versailler Saarstatut war festgelegt, dass Frankreich im Saargebiet französische Schulen für die Kinder des Personals der französischen Grubenverwaltung Mines Domantiales Francaises de la Sarre einrichten durfte. Nach dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 wurde am 7. Mai 1920 in Saarlouis die erste Domantialschule eröffnet. Es folgte noch im selben Jahr eine Schule in Sulzbach.
In Dudweiler wurde ein neues Schulgebäude errichtet. Bis zu seiner Fertigstellung befand sich die Domantialschule im alten Kloster in der Kirchenstraße 20/22 und später auch in der Marktschule. Am 18. Februar 1923 stellte die französische Bergwerksdirektion in Saarbrücken, die Administration des Mines Domantiles Francaises de Bassin de la Sarre, bei der Gemeinde Dudweiler den Bauantrag für ein zehnklassiges Schulgebäude in der Saarbrücker Straße, der am 27. Juni 1923 genehmigt wurde. Am 5. Juli 1923 begann der Bau und am 16. Oktober war der Rohbau abgeschlossen. Im Frühjahr 1924 erfolgte die Fertigstellung und mit dem Beginn des neuen Schuljahres nach Ostern begann der Umterricht.
Am 10. Juli 1920 legte die Regierungskommission des Saargebiets durch Verordnung fest, dass auch deutsche Kinder, deren Eltern nichts mit dem Bergbau zu tun hatten, die Domantialschulen besuchen konnten.
Bei der Bevölkerung stießen die Domantialschulen auf massiven Widerstand, weil sie als Versuch angesehen wurden, die Saarabstimmung 1935 zu Gunsten Frankreichs zu beeinflussen. Je näher der Termin der Abstimmung rückte um so stärker wurden die Anfeindungen gegen Schüler und Lehrer.


3.12.2023